Was man alles tun kann
Um bei einem Bad mit Dachschräge eine möglichst optimale Gestaltung zu erreichen, sollte zumindest auf folgende Punkte geachtet werden:
- das Bad optisch größer machen, und die Schrägen optisch "entschärfen"
- notwendige Kopffreiheit erreichen, wenn Sanitärobjekte unter der Schräge platziert wird
- in schwierigen Fällen Installationswände mit einplanen
- auf die Auswahl geeigneter Sanitärobjekte achten
- mit Licht und großzügigen Spiegelflächen ein optisch helleres und weiträumigeres Ambiente im Dachbad schaffen
Das Dachbad optisch größer machen
Räume optisch größer oder kleiner wirken zu lassen, oder die Raumproportionen auszugleichen, ist etwas, das nicht nur eine Innenarchitektin beherrscht. Wie groß die Herausforderung in Ihrem Fall ist, und wie viel Sie dafür tun müssen, liegt allerdings vor allem an der Badgröße: ein kleines Bad mit Dachschrägeoptisch größer wirken zu lassen ist deutlich schwieriger als bei einem Bad mit relativ großer Raumweite.
Bei der Auswahl der Farbtöne sollten Sie vor allem auf dunkle und gesättigte Farben (schwarz, dunkelrot, türkis, dunkelblau, etc.) verzichten - das gilt umso mehr bei kleinen Badmaßen. Eine gute Wahl sind weiß, helle oder leicht pastellfarbene Töne - auch kühle Farbtöne wie Mintgrün oder Himmelblau sind eine gute Wahl, wenn Sie solche Farben mögen. Besonders wichtig ist, dass die schrägen Wände und die Decke möglichst den gleichen Farbton haben. Das lässt den Raum weiter wirken und die Schrägen optisch verschwinden.
Bei Fliesenspiegeln sollten Sie auf möglichst großformatige Fliesen bei gleichzeitig geringer Fugenbreite setzen. Eine Fugenfarbe Ton-in-Ton ist eine zusätzliche Hilfe, um den Fliesenspiegel wie eine großzügige, durchgehende Fläche wirken zu lassen. Natürlich ist auch eine fugenlose Gestaltung möglich - etwa mit Tadelakt-Putz oder Kalkmarmorputz. Das ist allerdings deutlich kostenintensiver. Neben diesen optischen "Tricks" müssen natürlich auch konkrete technische Dinge beachtet werden.
Die Zwei-Meter-Linie
Ein grundsätzliches Maß für die Lage der Wohlfühlzone bei einem Bad mit Dachgröße ist die sogenannte Zwei-Meter-Linie. In der Regel brauchen wir mindestens zwei Meter Raumhöhe, um uns wirklich wohlzufühlen - sehr große Menschen auch noch ein paar Zentimeter mehr. Diese "Kopffreiheit" ist bei Dachschrägen nicht in allen Bereichen, sondern nur in einem bestimmten Teil des Bads gegeben. In dem von der Zwei-Meter-Linie umgrenzten Bereich mit ausreichender Höhe sollten nach Möglichkeit auch alle Sanitärobjekte Platz finden.
Installationswände
Wenn das Bad von beiden Seiten durch Schrägen begrenzt ist, verläuft der Zwei-Meter-Bereich mittig durch den Raum. In diesem Fall kann es oft Sinn machen, eine Installationswand in der Mitte des Raums zu bauen. Auf einer Seite der Wand findet dann ein Waschbecken Platz, auf die andere Wandseite wird die Duschkabine gesetzt. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, sich diese Lösung praktisch vorzustellen, lassen Sie sich am besten von einem Badgestalter bei der Planung und Visualisierung einer solchen Lösung helfen.
Badewannen und Toiletten unter der Dachschräge
Je nach Steilheit der Dachschräge können Badewannen durchaus unter die Dachschräge. Je höher der Kniestock und je steiler das Dach, desto leichter ist das machbar. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, dass noch genug Kopffreiheit bleibt – wie viel man tatsächlich braucht, wird oft unterschätzt, und dann wird es in der Badewanne schnell beengt und ungemütlich. Im Zweifelsfall können Sie die Badewanne etwas entfernt vom Kniestock einbauen, wo bereits ein wenig mehr Höhe zur Verfügung steht, und zwischen Badewanne und Kniestock eine großzügige Ablagefläche einplanen. Eine mögliche Alternative ist eine freistehende Badewanne im Raum.
Bei Toiletten gibt es immerhin Richtmaße: die VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft) rät zu mindestens 130 cm Höhe an der Hinterwand und zu mindestens 175 cm Höhe an der Vorderwand der Toilette. Bei sehr flachen Dachneigungen und niedrigen Kniestöcken kann das oft auch schon zum Problem werden - Abhilfe kann auch hier eine kleine, halbhohe Vorsatzwand schaffen, die die Toilette etwas vom Kniestock abrückt.
Kleinere Sanitärobjekte verwenden
Wenn Platz Mangelware ist, lohnt es sich oft, sich nach Sanitärobjekten mit kompakteren Maßen umzusehen. Waschbecken, Waschtische oder Toiletten gibt es auch in geringfügig kleineren Maßen - das kommt Ihrem sehr kleinen Bad durchaus entgegen. Auch eine Sitzbadewanne stellt eine gute Lösung sein.
Ein weiterer, oft übersehener Punkt ist, dass auch die Form von Objekten in kleinen Räumen entscheidend ist. Sie sollten eine möglichst klare, schlichte Formgebung haben und keinesfalls überladen wirken. Durch diese Schlichtheit wirkt ein Bad mit Dachschräge deutlich geräumiger, aufgeräumter und optisch weiter. Auch eine Verringerung der Höhe - beispielsweise ein geringfügig tiefer angebrachtes WC oder eine bodengleiche Dusche - können helfen, optisch den vorhandenen Mangel an Höhe etwas zu kaschieren.
Licht und Spiegel
Zu guter Letzt sollten Sie auch auf eine sehr gute Ausleuchtung achten - Helligkeit vergrößert Räume optisch recht wirksam. Setzen Sie dabei vor allem auf Einbauleuchten - sie sind platzsparend und optisch sehr wirksam. Mit möglichst großflächigen Spiegeln können Sie Räume zudem noch einmal wirksam größer wirken lassen, vor allem wenn sich etwas von der gegenüberliegenden Raumseite darin spiegelt (eine Ablage, ein Bild, etc.) wirkt der Raum ein wenig weiter.
©istockphoto.com/KatarzynaBialasiewicz
©istockphoto.com/CreativeMarc